Sauerteigbrot für Anfänger: Starter-Anleitung & alles, was du wissen musst

Sauerteigbrot für Anfänger: Starter-Anleitung & alles, was du wissen musst

Millys Best

Warum überhaupt Brot selbst backen?

Seien wir ehrlich: Brot ist nicht mehr, was es mal war. Es soll Wochen frisch wirken, nicht Tage – deshalb steckt es oft voller Zusatzstoffe, aber es fehlt an Geschmack und an den Vorteilen echter Fermentation.

Viele beklagen sich über einen Blähbauch, Akne, Druck im Bauch, Müdigkeit oder dass man nach 2h wieder Hunger hat.

Ein Großteil der Menschen isst täglich Brot – und viele entdecken Selbstgebackenes neu: weniger Zusätze, bessere Bekömmlichkeit, mehr Geschmack. Außerdem: Backen entspannt.

Selbst backen bedeutet:

  • Wenige, klare Zutaten (du weißt, was drin ist)
  • Mehr Aroma & Kruste dank Fermentation
  • Oft darmfreundlicher (besonders bei Sauerteig)
  • Überraschend meditativ

Trotzdem: Für Einsteiger wirkt Sauerteig oft einschüchternd.


Die Realität von traditionellem Sauerteig (Love-Hate)

Diese goldenen, rustikalen Laibe auf Insta? Traumhaft. Aber:

  • Du brauchst einen Starter – eine lebende Kultur, die täglich gefüttert werden will
  • 5–7 Tage, bis der Starter einsatzbereit ist
  • 2 Tage pro Laib (ja, wirklich, nichts mit spontan Brot backen)
  • Stretch & Folds alle 30 Minuten (mehrfach, aber 2-3h hinweg)
  • Timing ist alles – verpasst du den Peak, war’s das
  • Erste Brote werden oft dicht, flach oder zu dunkel

Kein Wunder, dass viele aufgeben, bevor sie ihren ersten guten Laib schneiden.


Was ist ein Sauerteig-Starter (und warum so viel Arbeit)?

Ein Starter ist eine Wildhefe-Kultur aus nur Mehl + Wasser. Die Einfachheit täuscht: Du züchtest ein ökologisches Mini-Ökosystem.

Schritt 1: Starter ansetzen – Tag für Tag

 

Tag 1 – Basis mischen

  • 60 g Vollkornmehl (oder Roggen)
  • 60 g lauwarmes, gefiltertes Wasser
    Alles im Glas verrühren (keine Mehlnester), locker abdecken, bei 21–25 °C stehen lassen.
    Warum Vollkorn? Mehr Nährstoffe & Mikroben → schnellerer Start.

 

Tag 2 – Beobachten

  • Kleine Bläschen? Leicht säuerlicher Geruch?
  • Meist noch nicht füttern, außer sehr aktiv.
    Noch keine Aktivität? Normal. Manchmal braucht’s 48 h+.

 

Tag 3 – Erste Fütterung

  • Hälfte verwerfen (~60 g)
  • Zugeben: 60 g Mehl (Type 550/Weizen- oder Brotmehl) + 60 g Wasser
    Gut mischen, abdecken, RT.

 

Tag 4–6 – Tägliche Fütterungen
Täglich:

  • Alles bis auf 60 g verwerfen
  • Füttern: +60 g Mehl +60 g Wasser
    Zeichen, dass es läuft:
  • Verdoppelt sich in 4–6 h
  • Tangy (angenehm säuerlich), leicht süßlich
  • Blubbrig, luftig

 

Tag 7 – Einsatzbereit?

  • Verdoppelt sich 4–6 h nach dem Füttern
  • Float-Test besteht (ein Löffel Starter schwimmt im Wasser)
  • Riecht angenehm säuerlich, nicht stechend/alkoholisch

 

Glückwunsch – deine Kultur lebt.


Starter-Spickzettel

Tag Aktion Zutaten Ziel
1 Mischen 60 g Vollkorn + 60 g Wasser Fermentation starten
2 Warten Bläschen erkennen
3–6 Täglich füttern 60 g Starter + 60 g Mehl + 60 g Wasser Stärke aufbauen
7 Testen Backbereit?

 

 

Dauer & Aufwand:

  • 5–7 Tage (manchmal länger)
  • teils 2× täglich füttern
  • Aufmerksam beobachten (Bläschen, Geruch)

Schritt 2: Starter pflegen … für immer

Ist er aktiv (blubbrig, steigt, riecht angenehm), will er regelmäßig Futter:

  • Raumtemperatur (wenn du oft backst): alle 12–24 h füttern
  • Kühlschrank (wöchentlich backen): 1×/Woche füttern, 1 h bei RT stehen lassen, dann kalt stellen
  • Fütterung verpasst? Hooch (Flüssigkeit) bildet sich, Geruch kippt – im Zweifel mehrfach auffrischen oder im schlimmsten Fall einen neuen Starter ansetzen

Schritt 3: Damit backen

Vor dem Backen den Starter auffrischen und einige Stunden bis zum Peak warten. Einen Teil im Teig verwenden, Rest zurück im Glas – wieder füttern. Jedes. Einzelne. Mal.

Fazit: Magisch – aber langsam, unberechenbar und pflegeintensiv, vor allem, wenn du busy bist.


Die entspannte Abkürzung: echter Sauerteig ohne Starter-Drama

Statt ein „Starter-Baby“ zu versorgen, kannst du eine langsam fermentierte Sauerteig-Mischung mit eingebauter Kultur verwenden. Du bekommst Aroma, Struktur & Bekömmlichkeit – ohne tägliche Pflege.

Backen mit der bequemen Methode – So einfach geht’s

  1. Mischen & kneten: Millys Sauerteig Backmischung + 350 ml kühles Wasser, 10 Min. kneten
  2. Ruhen lassen: 2–18 h (RT oder Kühlschrank – volle Flexibilität. KEINE Stretch&Folds nötig)
  3. Formen: Rund formen, Ofen vorheizen
  4. Backen: 20 Min. bei 250 °C, danach 35 Min. bei 210 °C, 1h auskühlen

Ergebnis:

Knusprige Kruste, luftige Krume, echtes Sauerteig-Aroma – ohne Starter-Stress.


Warum Einsteiger hier seltener scheitern

Typische Fehlerquellen werden vermieden, da Millys extra für eine hohe Toleranz und Gelingsicherheit konzipiert wurde:

  • Kein Starter nötig: Kein Starter-Handling & -Timing
  • Zu wenig Zeit? Kein Problem
  • Teig im Kühlschrank "vergessen"? Kein Problem, backe ihn später 
  • Komplizierte Knet-/Teigtechniken? Du brauchst den Teig nur 1x kneten
  • Wiegen & Hydration & präzises Arbeiten ? Hier nur 350ml Wasser abwiegen
  • zu kurze/zu lange Fermentation führt zu Teigschäden und keinem guten Backergebnis? Millys ist mit 2-18h Teigruhe super tolerant und gelingt

 


Bonus: Warum Sauerteig „mehr kann“ (Health-Basics, kurz erklärt)

Langsame Fermentation hilft u. a.:

  • Gluten-Fragmente teilweise abzubauen
  • den glykämischen Index zu senken
  • Nährstoffaufnahme zu verbessern
  • Phytinsäure & FODMAPs zu reduzieren → viele empfinden Sauerteig als bekömmlicher
  • Hinweis: Das ist keine medizinische Beratung. Verträglichkeit ist individuell.



Brotbacken: Typische Fehler & schnelle Fixes

  • Dichte Krume / geringer Ofentrieb → lasse den Teig zwischen 10-16h ruhen. Achten beim aus -der-Schüssel-Nehmen darauf, dass du ihn vorsichtig vom Schüsselrand löst ohne Druck auszuüben. Lege ihn sachte auf die Arbeitsfläche und forme ihn sachte rund. Sobald er rund ist – Finger weg und während des Ofen-Vorheizens ruhen lassen. Achte auf die richtige Temperaturen beim Vorheizen und Backen
  • Flacher Laib → die Glutenstruktur wurde geschwächt und kann die Spannung nicht mehr halten. Nimm kühleres Wasser. Knete nicht länger als 10 Min. Stelle den Teig zum Ruhen an eine kühlere Stelle im Kühlschrank, überschreite 18h Fermentationszeit nicht, forme den Teig nicht zu stark nach der Teigruhe, sei gefühlvoll und forme nicht mehr als 45 Sekunden.
  • Gummi-Krume → Unterbacken; 5–10 Min. länger backen, vollständig auskühlen lassen.
  • Blasse Kruste → Längere Backzeit +5 Min und nochmals prüfen.
  • Seitliches Aufreißen → Zu locker geformt oder zu wenig eingeschnitten

Vergleich: Traditioneller Starter vs. bequeme Millys Sauerteig-Methode

  • Merkmal Traditioneller Sauerteig (mit Starter) Millys
    Aufwand

    hoch (Pflege, Timing)

    Stundenlanges Begleiten mit Stretch&Folds, Tagesaufwand

    sehr niedrig
    Zeit 1–3 Tage + viel Hands-on 10 Min. aktiv + 2–18 h Ruhe
    Erfolgsquote mittel (Übung nötig) hoch (anfängerfreundlich)
    Flexibilität gering hoch (RT/Kühlschrank)
    Geschmack/Kruste großartig aber gelingt nicht immer aromatisch, innen weich, außen knusprig
    Fehleranfälligkeit hoch (vieles kann schief gehen) niedrig 

Fazit: Starte deine Brot-Reise entspannt

Wenn du denkst:

  • „Ich will Brot backen, weiß aber nicht, wo ich anfangen soll.“
  • „Sauerteig klingt cool, ist mir aber zu kompliziert.“
  • „Ich habe keine 48 Stunden Zeit für ein Experiment.“
  • „Jeden Tag füttern? Das vergesse ich und das ist mir zu viel Aufwand" 
  • „Ich will flexibel Brot backen" 
  • „Stundenlang den Teig bearbeiten? Da hab ich anderes zu tun" 

 

 

…dann ist die bequeme Millys Sauerteig-Methode wie für dich gemacht: Wasser dazu, ruhen lassen, backen, genießen.

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